Tipps für die Ernährung

Mehr Proteine im Alltag

Selbst als Nicht-Vegetarier ist es ratsam, auf die tägliche Proteinzufuhr zu achten. Doch erst recht kompliziert wird es, wenn man auf tierische Proteinquellen verzichtet. Worauf es zu achten gilt, verrate ich hier.
0.8g Proteine pro Kilogramm Körpergewicht – so lautet die offizielle Empfehlung. Bei aktiven Menschen und Sportlern oder zum Abnehmen dürfen es gerne 1.5g pro Kilogramm und mehr sein. Bei einem Körpergewicht von 65kg entspricht dies 52g bis 98g Proteine – am Tag! Wofür Proteine so alles gut sind, erfährst du in meinem Blog-Artikel „Gesund abnehmen“
Wichtig ist hierbei, die Proteinmenge über den Tag gleichmässig zu verteilen
Zum Vergleich: 1 Ei hat etwa 13g Proteine, 1 Steak etwa 40g. Als Vegetarier wird es schon mal etwas schwerer, um auf die Menge zu kommen, als Veganer gar eine Herausforderung. Wichtig ist hierbei, die Proteinmenge über den Tag gleichmässig zu verteilen. Also nicht nur beim Abendessen die Tagesration zu sich nehmen, sondern bereits beim Frühstück.
Hier kommen meine fleischlosen Empfehlungen:
Nüsse! Nicht nur gesund, sondern auch reich an Proteinen (im Schnitt etwa 15g/100g). Gerne eine Handvoll davon. Ideal für das Frühstück.

Samen und Kerne: Ob Leinsamen, Chiasamen oder Kürbiskerne, sie sind nicht nur vielfältig einsetzbar (Porridge, Müsli, Salat), sondern auch reich an Ballaststoffen. Und mit 20g bis 30g Proteinen pro 100g auch eine echte Bereicherung. Lieber etwas langsamer einführen, um den Darm daran zu gewöhnen.

Erdnussmus: Klingt amerikanisch, ist aber so vielfältig einsetzbar! Zum Beispiel als Aufstrich oder leckeres Dessert: Einfach etwas Erdnussmuss in eine halb aufgeschnittene Dattel streichen, diese in gaaaanz dunkler Schokolade baden und ab in den Kühlschrank. Himmlisch! Ca. 25g Protein / 100g. Übrigens sind Erdnüsse eigentlich gar keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte.

Joghurt: Viel besser verträglich als Milch und super für den Darm. Ich mische meinen am liebsten mit Skyr (Quarksorte) für noch mehr Proteine (4g bzw. 11g Protein / 100g)
Linsen & Co.: Nicht für jeden gut verträglich, aber vielfältig in der Verwendung und in den Sorten. 8g bis 9g Protein pro 100g. Übrigens gibt es inzwischen auch Nudelprodukte aus Hülsenfrüchten.

Tofu: Der Sojabohnen-Klassiker. Mir persönlich schmeckt er geräuchert am besten. Mit 15g pro 100g auch eine sehr gute Proteinquelle. In der Sojabohne stecken hohe Mengen an Isoflavonen, die auch als Phytoöstrogene bezeichnet werden. Sie ähneln in ihrer Struktur dem menschlichen Hormon Östrogen und stehen daher in Verdacht, Prozesse wie Brustwachstum in den Gang zu setzen. Tatsächlich ist diese Wirkung bei jedem sehr indviduell und nachweisen konnte den Brustwachstum keine der bisherigen Studien. Und ja, davon gibt es eine Menge.
Phytoöstrogene ähneln in ihrer Struktur dem menschlichen Hormon Östrogen und stehen daher in Verdacht, Prozesse wie Brustwachstum in den Gang zu setzen
Ei: Klassiker Nr. 2. Oder vielmehr Nr. 1. 13g pro Stück. Zum Thema Cholesterin gehen die Meinungen noch immer auseinander, mehr als ein Ei pro Tag wird aber selten empfohlen.

Proteinpulver: Ideal, um den Tagesbedarf zu decken oder vor/nach dem Sport. Gibt es sowohl auf Milch- als auch veganer Basis. Was man damit noch so anstellen kann, erfährst du bei den Tipps zum kalorienarmen Backen.
Vegan ist Trend – es gibt inzwischen Hunderte an Produkten, die als Ersatz gelten sollen. Hier empfehle ich unbedingt, sich die Inhaltsstoffe anzusehen. Denn: Nur selten ist veganer Käse proteinreich. Und zu oft sind Fleischersatzprodukte voller E’s.
Natascha Ertan
Coach für Ernährung, Fitness und persönliches Wachstum
Fotos werden bei der Gestaltung des Artikels verwendet von Priscilla Du Preez, LikeMeat, Mgg Vitchakorn, Julian Hochgesang über Unsplash